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5 revisions | Ardilla at May 23, 2018 02:19 PM | |
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Page 6Berlinische Zeitung. Buffalo Bill´s Indianer, Trapper, Vaqueros und Cowboys haben sich das Lager, welches sie am Kurfürstendamm mit ihren Pferden und Büffeln bezogen haben, vielleicht etwas wohnlicher und gemüthlicher eingerichtet, als sie jenseits des großen Wassers auf den unermeßlichen Prairien Amerikas gewohnt waren, liefern aber trotzdem ein treues Bild des Lebens und Treibens in den Grenzbezirken des fernen Westens. 200 Personen in allen Altersstufen, in allen Schattirungen der Hautfarbe, zwischen weiß und dunklem Kupferroth, hat Buffalo Bill, oder wie er im Privatleben heißt, Col. Cody, nach der Spree gebracht, und darunter befinden sich, abgesehen von dem Haupte des Unternehmens, Persönlichkeiten, die auch über ihre Kreise hinaus eine gewisse Berühmtheit erlangt haben, wie z. B. der alte Trapper Neilson, der den größten Theil seines langen Lebens unter den Indianern zugebracht hat, mit einer Squaw (Indianerin) verheirathet ist und im Jahre 1847 Brigham Young und dessen Mormonen auf deren Wanderung nach Utah durch die große Wüste geführt hat; ferner Meister der Schießkunst, wie die kleine Annie Oakley und Johann Baker, der Adoptivsohn des Buffalo Bill, der von diesem mit Stolz als der beste Schütze der Welt bezeichnet wird. Auch große Häuptlinge, die gar manchen Feind in die glücklichen Jagdgründe, das Jenseits nach den Vorstellungen der amerikanischen Rothhäute befördert haben, fehlen nicht. Unter ihnen ist der vornehmste Rocky Bear (Felsenbär) ein gewaltiger Mann unter den Sioux, Häuptling und Zauberer (Medizin-Man) in einer Person, ein wahrer Prachtkerl von einem Indianer, aus dessen funkelnden Augen List und Grausamkeit leuchten und an dessen Kriegshemd eine ansehnliche Menge Büschel von Menschenhaar hängen, um die er seine Feinde erleichtert hat, die, nachdem sie von ihm skalpirt und getödtet worden sind, in den glücklichen Jagdgründen auf den Augenblick warten, wo auch er von dem großen Geiste dorthin gerufen wird, um dann seine Diener zu werden. Black Heart (Schwarzes Herz), ein Häuptling der Arrapahoes, ist auch ein angesehener Krieger seines Volkes, noch jung an Jahren, aber nicht arm an blutigen Fehden, aus denen er als Sieger hervorgegangen ist, und dann ist da Eagle Horn (Adler - Horn), ein Häuptling der Cheyenne-Indianer, welche in Utah und Nevada heimisch sind und zu den zahlreichsten Indianerstämmen der Vereinigten Staaten gezählt werden. Ihn an Körpergröße und Indianerschönheit übertreffend ist Low Neck (Niedriger Hals) ein Häuptling der gefürchtesten Ugallala-Sioux, die alle amerikanische Truppen und auch Col. Cody schon viel zu schaffen gemacht und schwere Opfer an Geld und Menschenleben gekostet haben. Am Kurfürstendamm leben sie friedlich unter sich und im besten Einvernehmen mit den Bleichgesichtern, wenn sie dieselben auch zweifellos im Grunde ihres Herzens nach guter Indianerart verachten und hassen. Von dem Haupteingange zum Lager führt eine Straße, auf der einen Seite gebildet von den | Page 6Berlinische Zeitung. Buffalo Bill´s Indianer, Trapper, Vaqueros und Cowboys haben sich das Lager, welches sie am Kurfürstendamm mit ihren Pferden und Büffeln bezogen haben, vielleicht etwas wohnlicher und gemüthlicher eingerichtet, als sie jenseits des großen Wassers auf den unermeßlichen Prairien Amerikas gewohnt waren, liefern aber trotzdem ein treues Bild des Lebens und Treibens in den Grenzbezirken des fernen Westens. 200 Personen in allen Altersstufen, in allen Schattirungen der Hautfarbe, zwischen weiß und dunklem Kupferroth, hat Buffalo Bill, oder wie er im Privatleben heißt, Col. Cody, nach der Spree gebracht, und darunter befinden sich, abgesehen von dem Haupte des Unternehmens, Persönlichkeiten, die auch über ihre Kreise hinaus eine gewisse Berühmtheit erlangt haben, wie z. B. der alte Trapper Neilson, der den größten Theil seines langen Lebens unter den Indianern zugebracht hat, mit einer Squaw (Indianerin) verheirathet ist und im Jahre 1847 Brigham Young und dessen Mormonen auf deren Wanderung nach Utah durch die große Wüste geführt hat; ferner Meister der Schießkunst, wie die kleine Annie Oakley und Johann Baker, der Adoptivsohn des Buffalo Bill, der von diesem mit Stolz als der beste Schütze der Welt bezeichnet wird. Auch große Häuptlinge, die gar manchen Feind in die glücklichen Jagdgründe, das Jenseits nach den Vorstellungen der amerikanischen Rothhäute befördert haben, fehlen nicht. Unter ihnen ist der vornehmste Rocky Bear (Felsenbär) ein gewaltiger Mann unter den Sioux, Häuptling und Zauberer (Medizin-Man) in einer Person, ein wahrer Prachtkerl von einem Indianer, aus dessen funkelnden Augen List und Grausamkeit leuchten und an dessen Kriegshemd eine ansehnliche Menge Büschel von Menschenhaar hängen, um die er seine Feinde erleichtert hat, die, nachdem sie von ihm skalpirt und getödtet worden sind, in den glücklichen Jagdgründen auf den Augenblick warten, wo auch er von dem großen Geiste dorthin gerufen wird, um dann seine Diener zu werden. Black Heart (Schwarzes Herz), ein Häuptling der Arrapahoes, ist auch ein angesehener Krieger seines Volkes, noch jung an Jahren, aber nicht arm an blutigen Fehden, aus denen er als Sieger hervorgegangen ist, und dann ist da Eagle Horn (Adler - Horn), ein Häuptling der Cheyenne-Indianer, welche in Utah und Nevada heimisch sind und zu den zahlreichsten Indianerstämmen der Vereinigten Staaten gezählt werden. Ihn an Körpergröße und Indianerschönheit übertreffend ist Low Neck (Niedriger Hals) ein Häuptling der gefürchtesten Ugallala-Sioux, die alle amerikanische Truppen und auch Col. Cody schon viel zu schaffen gemacht und schwere Opfer an Geld und Menschenleben gekostet haben. Am Kurfürstendamm leben sie friedlich unter sich und im besten Einvernehmen mit den Bleichgesichtern, wenn sie dieselben auch zweifellos im Grunde ihres Herzens nach guter Indianerart verachten und hassen. Von dem Haupteingange zum Lager führt eine Straße, auf der einen Seite gebildet von den |
